hamburg-bergedorf

Stadtteile


Seitdem das Gesetz über die Bezirksverwaltung in der Freien und Hansestadt Hamburg vom 21. September 1949 am 11. Mai 1951 in Kraft getreten war, ist der Bezirk Bergedorf einer von insgesamt sieben Bezirken in der Einheitsgemeinde Hamburg. Seit dem gehören die unten aufgefürten Stadtteile zum "Bezirk Bergedorf".(Anmerkung zur aktuallität)

Allermöhe Altemgamme Billwerder
Curslack Kirchwerder Lohbrügge
Moorfleet Neuengamme Ochsenwerder
Reitbrook Spadenland Tatenberg





Zugehörigkeit


Zeitpunkt der Zugehörigkeit zu Hamburg: Die Marschlande sind bereits 1395 von Hamburg aufgekauft worden. Reitbrook stieß erst 1768 hinzu. Die beiderstädtische Verwaltung für Bergedorf und in der Folge für die Vierlande endete 1868; seitdem gehören diese Gebiete ausschließlich zu Hamburg. Lohbrügge trat erst 1938 im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes dem Hamburgischen Staatsgebiet bei.



Seitenanfang Altengamme



Stadtteil Fläche in km² Einwohner (2008) Karte
Allermöhe 11,9 km² 14.264 Allermöhe

Geschichte

Um 1150 wurde damit begonnen, die Sumpfwildnis im gezeitenabhängigen Stromgebiet der Elbe zu kultivieren. Unter Beteiligung von holländischen Siedlern und Ingenieuren baute man hier die ersten Deiche.

Der Ort Allermöhe wurde erstmals 1162 als "Anremutha" erwähnt. Zu Hochdeutsch bedeutet der Name "an der anderen Mündung" und bezog sich auf seine Lage an der Dove Elbe. Seit 1395, als Holstein das Dorf gemeinsam mit Bill-, Ochsen- und Moorwerder (letzteres gehört heute zu Wilhelmsburg) an Hamburg verkaufte, gehört Allermöhe zur Hansestadt. 1410 richtete Hamburg die Landherrenschaft Bill- und Ochsenwerder ein, der auch Allermöhe zugeordnet wurde. Ein Ratsherr vertrat fortan in der Landherrenschaft die Interessen der Stadt und setzte vor Ort Landvögte ein, die mit polizeilicher Gewalt ausgestattet wurden. Nachdem der Ort Anfang des 15. Jahrhunderts durch einen Deich geschützt worden war, wurde auch die Dove Elbe im Jahr 1471 eingedämmt; Ebbe und Flut hatten damit auf die Marsch keinen Einfluss mehr.

Allermöhe entwickelte sich seit dieser Zeit als langgestrecktes Straßendorf entlang der Deichlinie; denn nur in diesem Bereich eignet sich der Untergrund zum Bau von Häusern. Die dahinter liegenden Flächen wurden landwirtschaftlich genutzt: auf dem fruchtbaren Marschboden betrieb man ertragreichen Ackerbau. Da die Bauern hier mit überschüssigem Regenwasser und hohem Grundwasserstand zu kämpfen hatten, nahm man den Bau eines komplexen Grabennetzes vor. Auch bedrohten immer wieder Deichbrüche das Gebiet.

Der Verkauf ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse - Erdbeeren, Schnittblumen, Hopfen oder Äpfel - vor allem ins nahe Hamburg bescherte vielen Einwohnern ansehnlichen finanziellen Erfolg, wovon die aufwendigen Fassaden und Verzierungen vieler älterer Häuser zeugen. Bis heute versorgen Allermöhe und die benachbarten Orte Hamburg und andere Regionen Deutschlands mit Gemüse und Blumen.

Als erster größerer nicht-landwirtschaftlicher Betrieb siedelte sich am Ende des 18. Jahrhunderts eine Kattundruckerei im Ort an. 1830 wurde die bisherige Landherrenschaft Bill- und Ochsenwerder zur Landherrenschaft der Marschlande umstrukturiert.

In den 1920er Jahren sah der damalige Oberbaudirektor Fritz Schumacher – im Rahmen seines Konzeptes "organischer" Entwicklungsachsen entlang der Hamburger Fernverkehrswege – erstmals eine große Siedlung namens Billwerder-Allermöhe an der Eisenbahnlinie nach Bergedorf und Berlin vor. 1973 konkretisierte man die Planung: Der Hamburger Senat verabschiedete eine Änderung des Flächennutzungsplans, die die rechtliche Grundlage für eine neue Siedlung mit ca. 70.000 Einwohnern samt Gewerbe- und Freizeitflächen auf 1.325 Hektar schaffte.

Im Jahre 1979 begann die Planungsarbeit für das 123 Hektar große Quartier Neu-Allermöhe Ost. Mit eingängigen Schlagworten wie "Wohnen am Wasser" und "Ökologisches Bauen" und einer niedrigen vorgesehenen Wohndichte strebte man eine besondere Wohnqualität für junge Familien der ökologisch orientierten Mittelschicht an, denn die Metropole Hamburg sah sich angesichts der zunehmenden Stadtflucht als Verlierer. In den Jahren von 1982 bis 1994 wurden ca. 3.800 Wohneinheiten auf einer Fläche von 123 ha neu errichtet. Die hamburgische Umweltbehörde und das Bundesbauministerium förderten den Betrieb einer siedlungseigenen Pflanzenkläranlage.

Ende der 1980er Jahre kam es zu einer Verknappung von preiswertem Wohnraum in Hamburg, auch angesichts der Wiedervereinigung Deutschlands und einer boomenden Zuwanderung aus vielen Ländern. Um die Lage zu entschärfen, beschloss der Senat im Oktober 1989, die Weiterentwicklung von Neu-Allermöhe erneut aufzunehmen. Der für das Projekt Neu-Allermöhe West zu erschließende Bereich von 340 Hektar befand sich bereits im Eigentum der Stadt; das Gebiet wurde mit Sand um zwei Meter aufgehöht.

Um die weitere Zersiedelung Hamburgs zu vermeiden und ohne zum Betonsiedlungsbau der 1970er zurückzukehren wurde vorsichtig eine Verdichtung der Bausubstanz versucht. Die Bebauung in dem neuen Wohnquartier ist maximal viergeschossig und wirkt um die S-Bahn-Station herum fast schon urban. Neu-Allermöhe West wurde als „Hamburgs jüngster Stadtteil“ beworben und war seinerzeit das größte Wohnbauvorhaben Hamburgs und eines der größten in Deutschland.

Religionen

Seit der Reformation, die in Hamburg vom Luther-Mitarbeiter Johannes Bugenhagen eingeführt wurde, war Allermöhe jahrhundertelang evangelisch-lutherisch geprägt. Die Ansiedlung von deutschstämmigen Spätaussiedlern im Neubaugebiet hat allerdings dazu geführt, dass Allermöhe heute (neben Wilhelmsburg) einer von zwei Stadtteilen in Hamburg ist, in dem mehr Katholiken als Lutheraner leben. In Neu-Allermöhe ist neben der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde eine freie evangelische Gemeinde, eine katholische Kirche und auch eine mormonische Kirche ansässig. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Allermöhe unterhielt bis zum Ausstieg der katholischen Gemeinde Bergedorf am 31. Dezember 2006 gemeinsam in Neu-Allermöhe West das ökumenische Gemeindehaus Festeburg, das nun in evangelisch-lutherischer Verantwortung weitergeführt wird.




Allermöhe Seitenanfang Billwerder



Stadtteil Fläche in km² Einwohner (2008) Karte
Altengamme 15,6 km² 2.135 Altengamme

Geschichte

Altengamme wurde erstmals 1188 urkundlich erwähnt. 1420 erlangten Hamburg und Lübeck die gemeinsame Herrschaft über das Dorf. Seit 1556 ist es mit Curslack, Kirchwerder und Neuengamme als "die Vierlande" bekannt. Seit 1868 gehörte Altengamme zum Hamburger Landgebiet und dort zur Landherrschaft der Vierlande. 1938 erfolgte durch das Groß-Hamburg-Gesetz die Eingemeindung nach Hamburg.




Altengamme Seitenanfang Curslack



Stadtteil Fläche in km² Einwohner (2008) Karte
Billwerder 9,5 km² 1.299 Billwerder

Geschichte

Der Name Billwerder rührt von Bilnawerthere bzw. Billna und Billenkercken her, was "Insel in der Bille" bedeutet. Bis 1949 hieß der Ort Billwärder an der Elbe.

Etwa um 1150 begann die Besiedelung der Elbinsel. Die damals sächsischen Siedler errichteten Deiche auf dem Bill- und dem Ochsenwerder nach holländischem Vorbild. Sie entwässerten die Gegend und betrieben Landwirtschaft. 1320 verwüsteten schwere Sturmfluten die Dörfer Billwerder, Allermöhe und Moorfleet. 1331 verkauften die Dörfer ihre Kirchenglocken zur Finanzierung eines neuen Deichs. 1385 erwarben zunächst zwei Hamburger Ratsherren Nutzungsrechte an Billwerder. 1395 kaufte die Stadt Hamburg Billwerder und andere Dörfer auf dem Gebiet der heutigen Marschlande für 2500 Mark dem Grafen Otto I. von Schauenburg ab, um im eigenen Interesse die Elbschifffahrt und den Handel zu sichern. Hamburg richtete die Landherrenschaft Bill- und Ochsenwerder ein, die die Verwaltung Billwerders übernahm. Dies bedeutete, dass ein Hamburger Landherr die Rechte der Stadt wahrnahm; hierbei unterstützten ihn Land- und Bauernvogte mit hoheitlichen Befugnissen. Die Stadt baute und finanzierte neue Deiche, so dass Billwerder im 15. Jahrhundert weitgehend gesichert war.

Wie auch in Moorfleet bauten die meisten Bauern Hopfen und Getreide an, wobei sie den Hopfen an die Hamburger Brauereien zur Herstellung des Bieres verkauften. 1627, während des Dreißigjährigen Krieges, erlitt Billwerder Plünderungen der kaiserlichen Armee. 1675 durchzogen dänische Truppen den Ort und 1686 besetzte der Herzog von Braunschweig-Lüneburg Billwerder. Aufgrund der militärischen Auseinandersetzungen verarmten große Teile der Bevölkerung. Durch die Umstellung von Getreide- auf Gemüseanbau erholte sich die Bevölkerung allmählich. 1830 entstand die Landherrenschaft Marschlande, in die Billwerder überging. Nach 1850 entwickelte sich im Nordosten Billwerders ein riesiges Gewerbe- und Industriegebiet, das 1913 zum eigenen Stadtteil Billbrook wurde. Im Nordwesten hingegen entstand ein dicht besiedeltes Gebiet, das 1871 zum Vorort Billwerder Ausschlag wurde, 1894 den Status eines Stadtteils erhielt und 1938 zumindest zum Teil in Rothenburgsort umbenannt wurde. 1962 erlitt Billwerder durch die Flutkatastrophe schwere Schäden.




Billwerder Seitenanfang Kirchwerder



Stadtteil Fläche in km² Einwohner (2008) Karte
Curslack 10,6 km² 3.766 Curslack

Geschichte

Der Ortsname Curslack (plattdeutsch: Corslak) ist eine Abwandlung von "kurze Lache", da das Gebiet früher oft überflutet wurde, das Wasser aber immer nur vorübergehend (kurz) anhielt. Aus diesem Grund sind die Wände der alten Curslacker Häuser gekachelt, das Wasser konnte so keinen großen Schaden anrichten.

Die erste urkundliche Erwähnung Curslacks erfolgte, als es 1188 zusammen mit Altengamme einen Deichverband bildete. 1420 erhielt Curslack seine erste Anbindung an Hamburg, nachdem Hamburg und Lübeck die Stadt Bergedorf eroberten und neben Bergedorf auch Curslack beiderstädtisch verwalteten. 1443 erfolgte eine Anbindung an Bergedorf durch den Schleusengraben, der vorwiegend dem Transport von Holz aus dem Sachsenwald zur Elbe diente. Die Vierlande, bestehend aus Curslack, Altengamme, Neuengamme und Kirchwerder, bildeten sich in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Die Nähe zu Hamburg erwies sich in wirtschaftlicher Hinsicht als lukrativ, da die Bauern ihre Erzeugnisse gut in der Stadt verkaufen konnten. 1570 entstand der Curslacker Heerweg, der die Verbindung zwischen Bergedorf und dem Elbübergang Zollenspieker darstellte. Der Curslacker Heerweg existiert noch heute. Im Laufe der Jahrhunderte spezialisierte sich die Curslacker Bevölkerung auf Gartenbau und Blumenzucht. 1868 endete die beiderstädtische Herrschaft über Curslack. 1830 hatte Hamburg nämlich bereits eine Landherrenschaft der Marschlande gebildet und den Lübecker Teil Bergedorfs samt den dazu gehörigen Gebieten in diese eingemeindet. Ab 1912 fuhr die Vierländer Bahn von Bergedorf nach Zollenspieker. Mit einer eigenen Haltestelle hatten die Curslacker Zugang zu diesem Verkehrsmittel, dessen Betrieb 1953 endete. Im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes 1937/1938 erfolgte die Eingemeindung Bergedorfs und der Vierlande nach Hamburg. Seit 1949 ist Curslack Stadtteil im neu geschaffenen Bezirk Bergedorf.




Curslack Seitenanfang Lohbrügge



Stadtteil Fläche in km² Einwohner (2008) Karte
Kirchwerder 50,7 km² 8.859 Kirchwerder

Geschichte

Remerswerder, so hieß das Vierländer Dorf ursprünglich. Dass es seit 1217 in Urkunden als Kirchwerder bezeichnet wird, deutet auf den Bau einer Kirche hin. Tatsächlich geht die heutige St. Severini Kirche auf einen Feldsteinbau aus dem 12./13. Jahrhundert zurück; Reste der mittelalterlichen Mauern sind an der Nordwand des heutigen Gebäudes noch erhalten. Aus der Ortsgeschichte ist ein dramatischer Vorfall belegt: 1470 sollen "mehrere Eingesessene aus unbekanntem Grund ihren Pfarrer erschlagen haben" – weshalb der Papst zeitweise den Großen Kirchenbann über das Dorf verhängte.

Viel ist von der mittelalterlichen Kirche nicht mehr zu sehen, denn von 1785 bis 1791 kam es zu einem grundlegenden Umbau – eigentlich ein Neubau, da nur einige Mauerteile des vorherigen Gebäudes wieder verwendet wurden. Erhalten blieb das Brauthaus, ein Fachwerkanbau von 1649/50, in dem die Formalitäten der Eheschließung vor der Einsegnung in der Kirche erledigt wurden. Die jetzige Kirche ist ein einschiffiger Saal mit hölzernem Tonnengewölbe, großem Südflügel und fünfseitigem Chorabschluss; sie verfügt über rund 1.000 Plätze.

Die Ausstattung ist weitgehend klassizistisch. Verzierte Hutständer – typisch für die Vierländer Kirchen – kennzeichnen die Bankreihen der Männer. Kanzel und Taufe wurden 1806 von dem Neuengammer Michael Busch gefertigt. Der von zwei Säulen gerahmte Altar, ein Werk des Bergedorfer Tischlermeister Radefahr, war dagegen schon zur Wiedereinweihung 1785 vorhanden.

Die erste Besiedlung der Elbinseln, die später das Kirchspiel Kirchwerder bildeten, ist nicht nachweisbar. Sicher ist, dass Kirchwerder zu den frühesten Eindeichungen der Vierlande gehörte, da hier eine Fährverbindung über die Elbe zwischen dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und den neuen Gebieten eingerichtet worden war, die auch heute noch existiert: die Zollenspieker Fähre.

Bis 1217 wurde die Region als Remerswerder bezeichnet, erst dann wurde sie Kercewerder genannt. In dieser Zeit wurde durch die damals in dieser Region herrschenden Dänen die planmäßige Eindeichung der Inseln begonnen. Aus dieser Zeit stammt der Durchdeich, der das neue Dorf Kirchenwerder gegen das benachbarte, damals noch nicht eingedeichte Ochsenwerder schützte. Zwischen 1314 und 1344 wurde einer der Elbarme, die Gose Elbe, durch Deiche in ein festes Bett gezwungen. Zwei kleinere Elbinseln, Ohe und Krauel, wurden dabei zu Festland. West-Krauel wurde Teil Kirchwerders, Ohe wurde zwischen Kirchwerder und dem benachbarten Kirchspiel Neuengamme aufgeteilt. Obwohl dies vor mehr als 650 Jahren geschah, sind bis heute die Lage und Formen beider Inseln durch Orts- und Straßennamen sowie die Form der Gehöfte deutlich erkennbar.

Der Elbübergang war den Lüneburger Herren, denen das Gebiet unterstand, so wichtig, dass sie eine Befestigung anlegen ließen, die 1296 erstmals als Riepenburg genannt wird und Verwaltungssitz der Vogtei Riepenburg war. Der Name stammte von der herrschenden Familie, den Herren von Ribe. 1420 wurde die Burg Teil des beiderstädtischen Besitzes: Hamburg und Lübeck hatten die Herrschaft gemeinsam den Lüneburgern abgenommen. Durch die Abdämmung und damit der "Zähmung" der Gose- und der Dove Elbe (zweier Elbarme, die die Inseln der Vierlande trennen) wurde die Burg überflüssig. Da sie baufällig war, wurde sie 1512 abgerissen. Der Verwaltungssitz wurde ins Bergedorfer Schloss verlegt. Die Reste des Burghügels sind bis heute am Zusammentreffen des Kirchwerder Mühlendamms und des Hauptdeichs zu erkennen.

1620 versuchten die Lüneburger erfolglos, das Gebiet durch einen militärischen Einfall zurückzugewinnen; erst Napoleon I. war dort auf seinem Feldzug 1806 siegreich. Doch auch dadurch wurde die Verwaltungsstruktur nicht geändert. 1868 kaufte Hamburg die Hoheitsrechte von Lübeck, so dass die gemeinsame Verwaltung endete und die Vierlande – und damit Kirchwerder – nur noch zu Hamburg gehörte. 1873 wurde die bis dahin selbständige Enklave Ost-Krauel, die im Besitz der Familie von dem Berghe war, als selbständige Gemeinde zur Landherrenschaft Bergedorf zugeschlagen. Erst 1937 wurden die letzten sechs Enklaven, die bis dahin unter hannöverscher bzw. preußischer Herrschaft gestanden hatten, mit dem Groß-Hamburg-Gesetz ebenfalls nach Bergedorf eingegliedert.




Kirchwerder Seitenanfang Moorfleet



Stadtteil Fläche in km² Einwohner (2008) Karte
Lohbrüge 13,0 km² 38.093 Lohbrüge

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Lohbrügge wurde bereits am 1. November 1257 erstmals urkundlich in einer Urkunde der Grafen Johann und Gerhard von Holstein, Stormarn und Schauenburg erwähnt. Diese verkauften mit dem Schriftstück den Asbrook an 12 umliegende Dörfer, zu denen neben Lohbrügge unter anderen auch Glinde, Schönningstedt, Boberg, Steinbek, Oststeinbek und Hope (Vorgängerdorf von Sande) gehörten. Lohbrügge war ein aus wenigen Höfen bestehendes Bauerndorf in einer weitläufigen Wiesen- und Ackerlandschaft, vermutlich dort gelegen, wo heutzutage Binnenfeldredder und Leuschnerstraße aufeinander treffen. Das Dorf Lohbrügge wurde 1303 dem Kloster Reinbek übereignet. Mit der Säkularisierung des Klosters (1528) fielen Lohbrügge und das nun Sande heißende Hope 1544 an das Amt Reinbek, das den Herzögen von Schleswig-Holstein-Gottorf gehörte. Im Steinbeker Kirchbuch von 1580 finden sich Hinweise über den Ort Sande, einem Wegverlauf von der heutigen Alten Holstenstraße westlich über die Geest.

Um 1700 hatten Sande und Lohbrügge zusammen etwa 250 Einwohner. 1750 wurde Lohbrügge, zu dem nun auch die kleineren Siedlungen Sande und Ladenbek gehören, bis 1768 an Hamburg verpfändet; 1773 wird die ganze Region dänisch. 1846 wurde die Hamburg-Berliner Eisenbahn mit einem Bahnhof im südlichen Bergedorf eröffnet. Hope selbst ist wohl durch Sandverwehungen untergegangen, der Name Höperfeld erinnert an das einstige Dorf. Um 1850 hatte Lohbrügge 600 Einwohner und 1890 – bedingt vor allem durch die Industrialisierung – bereits fast 3500. Die verwaltungsmäßige Trennung zwischen Lohbrügge und Sande wurde 1895 aufgehoben, zusammen mit Ladenbek entstand die Großgemeinde Sande.

In den folgenden Jahren wurden 1882 die Freiwillige Feuerwehr Lohbrügge, 1892 der Verein für Leibesübungen und 1894 die Kirchengemeinde Lohbrügge gegründet. Nach der Abspaltung von Steinbek, welches zur selbstständigen Gemeinde wird, werden 1895 Lohbrügge, Sande und Ladenbek zur Großgemeinde Ladenbek zusammengefasst. 1899 wird die Erlöserkirche Lohbrügge eingeweiht.

1929 schloss sich die Großgemeinde Sande mit Boberg zu einer Gemeinde zusammen. An den ehemaligen Ort Sande erinnern heute noch einige Straßen- und Ortsbezeichnungen, so etwa der Sander Damm an der ehemaligen Ortsgrenze zu Bergedorf, die Sander Straße und die Sander Tannen. Sande umfasste etwa das Gebiet zwischen dem Sander Damm im Osten und der Ortsgrenze zu Boberg im Westen, reichte bis an den Verlauf der heutigen Bergedorfer Straße sowie dem Ladenbeker Weg im Süden und der Lohbrügger Landstraße im Norden. Zu früherer Zeit war das südliche Sande nahezu vollständig mit Kiefern bewaldet; die Sander Tannen wurden in den Nachkriegsjahren jedoch fast vollständig zu Brennholz verarbeitet und konnten später mühsam wieder aufgeforstet werden. Einige Überbleibsel des originalen Waldbestandes finden sich heute nur noch in der Niederung am Ruselerweg / Krellweg. Auf dem Geesthang erinnern Straßennamen wie etwa Höperfeld an damalige landwirtschaftliche Nutzung.

Bis 1937 entwickelte sich die Gemeinde Lohbrügge unabhängig von Hamburg und Bergedorf. Während sich das einstige Ackerbürgerstädtchen Bergedorf bereits ab 1420 im gemeinsamen Besitz der Hansestädte Hamburg und Lübeck befand und 1868 alleinig Hamburg zugesprochen wurde, stand das Lohbrügger Gebiet im Wechsel unter holsteinischer, dänischer und zuletzt preußischer Herrschaft. Erst 1937 wurde die Gemeinde Lohbrügge der Stadt Bergedorf zugeschlagen und im Rahmen des Groß-Hamburg Gesetzes zu einem Stadtteil Hamburgs.

In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg führten ein starkes Bevölkerungswachstum in der Hansestadt Hamburg und kriegsbedingte großflächige Zerstörungen zu einem Wohnungsmangel. Daraufhin wurde die Ausweitung der Siedlungsgebiete außerhalb des Hamburger Stadtkerns notwendig. Das heutige Gebiet Lohbrügge-Nord war nach dem Krieg größtenteils landwirtschaftlich genutzte Fläche und kaum erschlossen. Durch die Baugenossenschaft Bergedorf-Bille, die 1948 nach dem Krieg gegründet wurde, wurden einige größere Bauvorhaben umgesetzt. Im Rahmen des sogenannten Aufbauplans 60 wurde ein zirka 243 ha großes Gebiet unter dem Namen Lohbrügge-Nord als Baugebiet für eine Großsiedlung ausgewiesen. In den 1960er Jahren wurde mit der Realisierung der Siedlung Lohbrügge-Nord entsprechend dem Konzept der sogenannten Gartenstadt begonnen. Verschiedene sowohl private als auch gemeinnützige Bauträgergesellschaften begannen 1961 mit der Umsetzung des Bauvorhabens, das Mitte der 1970er Jahre abgeschlossen wurde. Durch diese Ausdehnung wuchs die Bevölkerung stark an.

In den Jahren 1965, 1967, 1972 und 1987 wurden so eine Grundschule, zwei Gymnasien, eine Fachhochschule und eine Gesamtschule eingeweiht.

Boberg

Boberg wurde erstmals 1255 urkundlich erwähnt. Das Bauerndorf lag an der von Hamburg nach Bergedorf führenden Landstraße. Der Ort behielt bis zum Ende des 19. Jahrhunderts seine bäuerliche Struktur, dann wurde eine erste Arbeitersiedlung gebaut. 1929 wurde Boberg, das damals rund 900 Einwohner zählte, nach Sande, das gleichzeitig in Lohbrügge umbenannt wurde, eingemeindet. Mit Lohbrügge kam es aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes 1937 zu Hamburg. In den 1990er Jahren wurde eine Vorstadtsiedlung ("Boberger Dorfanger") erbaut, wodurch der Ortsteil endgültig seinen ländlichen Charakter verlor. Boberg lässt sich heute in drei Teile untergliedern: "Neu Boberg" nördlich der Bergedorfer Straße ("Boberger Dorfanger"), den entlang der Straße Am Langberg gelegenen "Alt Boberg"-Teil und südlich des Hangs gelegene Boberger Niederung mit ihren vielen traditionellen Bauernhäusern.




Lohbrügge Seitenanfang Neuengamme



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Moorfleet 4,3 km² 1.107 Moorfleet

Geschichte

Das Gebiet hieß laut einer Bischofsurkunde von 1162 zunächst Thom Urenfleth. Die Bezeichnung leitete sich von einem heute nicht mehr vorhandenen Seitenarm der Elbe ab. 1623 wurde der Bereich auf einer Vermessungszeichnung Morenvliet genannt. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war der Name des Ortes Moorfleth, bevor sich seine heutige Schreibweise etabliert hat.
Moorfleet ist zwar Teil der feuchten Marschgegend, es befindet sich jedoch – anders als sein Name es vermuten lässt – eben nicht in einem Moorgebiet.

Das Gebiet ist seit etwa Ende des 12. Jahrhunderts besiedelt und gehörte lange zum alten Billwärder, dem heutigen Billwerder. 1331 wurde Moorfleet als Kirchort in der Glockenurkunde genannt. 1395 kaufte die Stadt Hamburg zur Sicherung des Handels durch die Elbschifffahrt dem Grafen Otto I. von Schauenburg für 2500 Mark mehrere Dörfer ab, so auch das Gebiet Moorfleets. Es gelangte zur Landherrenschaft Bill- und Ochsenwerder. Die Bauern der Gegend bauten zunächst Hopfen und Gerste für die Hamburger Bierbrauereien an. Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648, unter dem die Moorfleeter erheblich zu leiden hatten, stellten sie von Getreide- auf Gemüseanbau um und erholten sich wirtschaftlich allmählich. Zwischen 1741 und 1771 kam es in Moorfleet mehrfach zu schweren Überschwemmungen durch Sturmfluten.

In der so genannten Franzosenzeit 1813 wurde das besetzte Moorfleet geplündert und zur Schaffung eines freien Schussfeldes großenteils abgebrannt. 1830 entstand die Landherrenschaft der Marschlande, in die Moorfleet überging. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann sich im nordöstlichen Moorfleet ein riesiges Gewerbegebiet zu entwickeln, das ab 1913 zum eigenen Hamburger Stadtteil Billbrook wurde. Der nordwestliche Teil hingegen entwickelte sich zeitgleich zu einem dicht bevölkerten Gebiet. Die Trennung von Moorfleet erfolgte 1894, das damals dicht besiedelte Gebiet bildet nun den heutigen Stadtteil Rothenburgsort. Im Oktober 1944 wurde auch Moorfleet von alliierten Fliegern bombardiert. Viele Häuser wurden zerstört. Ab 1948 begann der Bau der Bille-Siedlung. 1962 blieb auch Moorfleet nicht von der Flutkatastrophe verschont, es gab Todesopfer zu beklagen. 1975 bis 1981 entstanden die Autobahn 25 und das Autobahndreieck Hamburg-Südost.

Die Bille-Siedlung

Die Bille-Siedlung markiert ein gleichermaßen bekanntes wie trauriges Kapitel des Stadtteils. Das etwa 31 Hektar große Gebiet war nämlich zunächst ein großes Spülfeld aus Elb- und Hafensedimenten, das 1935 entstanden war, nachdem die Einmündung der Dove-Elbe um einen Kilometer künstlich nach Süden versetzt worden war. Zur Verbesserung der Bodenqualität ist eine anderthalb Meter dicke Schicht Hafenschlick aufgebracht worden, was sich jedoch in den Jahren 1989 bis 1991 zu einem der größten und öffentlichkeitswirksamsten Hamburger Umweltskandale entwickelte. Im Hafenschlick befanden sich nämlich beträchtliche Mengen Arsen, Cadmium und Dioxine, die in den Oberboden der Grundstücke gelangte und die Gesundheit der Bewohner akut gefährdete. Die meisten der etwa 800 Bewohner nahmen die Kaufangebote der Stadt an und verließen das Gebiet. Es folgte eine Sanierung, nur wenige Häuser konnten stehen bleiben. Auf der sanierten Fläche befindet sich heute unter anderem ein Golfplatz.




Moorfleet Seitenanfang Ochsenwerder



Stadtteil Fläche in km² Einwohner (2008) Karte
Neuenegamme 18,6 km² 3.408 Neuengamme

Geschichte

Die Geschichte Neuengammes (alte Bezeichnungen auch: Nova Gamma und Nyengam) ist, wie die aller vier Orte der Vierlande, sehr stark mit der Geschichte der Gegend verknüpft.

Gründung im Mittelalter

Ab etwa 1100 wurden die späteren Vierlande, einige fruchtbare Elbinseln zwischen Flussarmen der Elbe, die sich hier vielfältig aufteilte, eingedeicht. Dabei wurden von Anfang an vier Kirchenplätze eingeteilt: Curslack, Altengamme, Neuengamme und Kirchwerder. Diese Planungen wurden unterschiedlich schnell umgesetzt; von Neuengamme liegt zum ersten Mal im Jahr 1212 eine urkundliche Erwähnung vor; damals noch als Neue Insel bezeichnet. 1261 ist der Ort Neuengamme bereits existent, und 1316 ist das Dorf so groß, dass der erste Pastor in St. Johannis einzieht. Das heutige Kirchenschiff (ohne Turm) ist vermutlich der damalige Kirchenbau.

Da die eingedeichten Gebiete nur mühsam trockengehalten werden konnten - im Herbst und Winter fast gar nicht - war die Verbindung zwischen den Ortschaften nicht immer sichergestellt. Das wurde häufig zum Problem, als die Bevölkerungszahlen stiegen und die gemeinsame Deichverteidigung wichtiger wurde. Zu diesem Zweck wurden zusätzliche Dämme gebaut, die nicht der Verteidigung gegen Fluten sondern dem Straßenbau dienten: 1482 wurde ein Verbindungsdeich nach Altengamme aufgeschüttet, 1492 entstand ein solcher Verbindungsdeich nach Kirchwerder. Curslack, das auf der anderen Seite der Dove-Elbe direkt gegenüber Neuengammes liegt, konnte nicht auf diese Weise angeschlossen werden; bis zum ersten Brückenschlag wurde der Kontakt mit Fähren aufrechterhalten.

Brücken, Blumen und Gemüse

Die reichen, fruchtbaren Gebiete der Vierlande, wie die vier Kirchspiele inzwischen genannt werden, hatten gegen einen Hauptgegner zu kämpfen: den nassen Untergrund. Die Schöpfwerke konnten nicht alles Wasser, das sich an den tiefsten Stellen sammelte, zurück in die Elbe transportieren. Erst als ab 1595 die ersten Schöpfwindmühlen die Vierlande erreichten, konnte das Land dauerhaft Ernten einfahren; das nahe, aufstrebende Hamburg war der beste Abnehmer für die Vierländer Produkte.

Reiche Gebiete ohne militärischen Schutz locken Interessenten an. 1620 überquerten die Lüneburger die Elbe und verleibten die Vierlande, damit auch Neuengamme, ihrem Herrschaftsgebiet ein. Erst 1867 werden die Vierlande unter Hamburger Verwaltung gestellt.

Der Bau der ersten festen Brücke nach Curslack, die Blaue Brücke, machte aus Neuengamme und Curslack einen Doppelort, der nur durch die schmale Dove-Elbe getrennt wird. Weitere Brückenschläge (1873 in Neuengamme-Niederwärts und 1899 die Kirchenbrücke) stärkten diese Verbindung weiter; heute ist es schwierig, die Orte beim Durchqueren auseinanderzuhalten.

Als in der Hamburger Gegend die aus den Niederlanden stammende Mode übernommen wurde, teure Blumen zu züchten und zu zeigen, merkten die geschäftstüchtigen Vierländer, dass mit Blumen mehr Geld zu verdienen ist als mit Blumenkohl. So entstand neben dem Gemüseanbau ab 1675 auch intensive Blumenzucht, die sich bis heute fortsetzt. Erst als um 1880 die Tomatenzucht in den Vierlanden eingeführt wurde, kam der ursprüngliche Gemüseanbau wieder zu Ehren.

Nachdem kurz nach 1900 am nördlichen Ortsrand Erdgas entdeckt worden war, begann eine geringe Industrialisierung des Ortes. Am 4. November 1910 zündete die erste Flamme aus Neuengammer Erdgas. Bis heute wird das Erdgas gefördert; die zugehörige Firma ist allerdings nicht in Neuengamme, sondern im benachbarten Bergedorf angesiedelt.

Konzentrationslager

Über 100.000 Menschen aus ganz Europa wurden im KZ Neuengamme (von Dez. 1938 bis April 1940 Außenlager des KZ Sachsenhausen, danach eigenständiges Hauptlager mit zuletzt über 85 Außenlagern) unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten. In den Jahren 1940 und 1942 mussten die KZ Häftlinge einen Kanal zur Dove Elbe graben und diese schiffbar machen, um Ziegel aus dem Stammlager des KZ Neuengamme nach Hamburg transportieren zu können. Dabei wurden etwa 1.600 Häftlinge gezwungen, mit Händen und Schubkarren 213.000 Kubikmeter Erde zu bewegen. Die im Stammlager gefertigten Ziegel sollten im Zuge der Umgestaltung Hamburgs zu einer der "Führerstädte" bei mehreren repräsentativen Parteibauten, einem 250 Meter hohem Gauhochhaus sowie einer Elbbrücke in der Nähe des heutigen Elbtunnels verbaut werden. Von den bis 1945 im KZ Neuengamme und seinen Außenlagern gefangen gehaltenen Menschen verloren mindestens 42.900 in der Folge der unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen, durch direkte Morde und als Opfer der Lagerräumungen ihr Leben: bei Kriegsende versuchte die SS die Spuren des Konzentrationslager zu verwischen, Tausende Häftlinge fanden bei Todesmärschen und bei der Bombardierung der KZ-Schiffe "Cap Arcona" und Thielbek" den Tod.

Nach dem Ende des Krieges wurde auf dem ehemaligen KZ-Gelände ein britisches Internierungslager für NS-Funktionäre und ab 1948 eine Gefängnis eingerichtet, das 1970 um den Neubau einer Jugendhaftanstalt erweitert wurde. Heute befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers eine Gedenkstätte.




Neuengamme Seitenanfang Reitbrook



Stadtteil Fläche in km² Einwohner (2008) Karte
Ochsenwerder 14,1 km² 2.288 Ochsenwerder

Geschichte

Die Besiedelung des Gebiets begann in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Die Eindeichung und Kultivierung Ochsenwerders ist ab 1231 belegt. Im darauf folgenden Jahrhundert brachten Hamburger Teile Ochsenwerders in ihren Besitz. Mindestens seit 1333 gehören die Gebiete Spadenland, Tatenberg sowie Moorwerder und Stillhorn zum Ochsenwerder Kirchspiel. Die Stadt Hamburg kaufte am 23. April 1395 Ochsenwerder dem Grafen von Holstein ab, um in ihrem Interesse die Elbschifffahrt zu sichern. 1686 war Ochsenwerder den braunschweig-lüneburgischen Truppen ausgesetzt, die brandschatzten und plünderten. Erneut zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es im Rahmen der Befreiungskriege gegen Napoleon zu Soldatendurchzügen.

Bauwerke

Die erste Erwähnung einer Kirche erfolgte 1254. Die Kirche ist wahrscheinlich nach Deichbrüchen 1330 von der Elbe fortgerissen oder zerstört worden. 1332 entstand eine neue Kirche und zwar an der Stelle, an der heute die 1673 bis 1674 errichtete, denkmalgeschützte St.-Pankratiuskirche steht. Es handelte sich bei dem Standort um eine flutsichere Elbsanddüne. Der Baxmann-Altar der Kirche mit Reliefen des Alten und des Neuen Testaments, der Kreuzigung und des Jüngsten Gerichts entstand 1632 bis 1633. Die Orgel gestaltete der bekannte Orgelbauer Arp Schnitger 1707 bis 1708. Das mehrfach umgebaute Instrument hat heute 24 Stimmen und 1700 Pfeifen. Der wuchtige, mit Kupfer versehene Glockenturm entstand 1739 bis 1741. Das 1634 erbaute Pastorat, das gegenüber der Kirche liegt, wurde 1742 grundlegend erneuert. Es ist das älteste erhaltene Pastorat der Vier- und Marschlande. Die St.-Pankratiuskirche erhielt ihr heutiges Erscheinungsbild 1910, als Instandsetzungsarbeiten mit Erneuerungen erforderlich geworden waren.




Ochsenwerder Seitenanfang Spadenland



Stadtteil Fläche in km² Einwohner (2008) Karte
Reitbrook 6,9 km² 501 Reitbrook

Geschichte

Zwischen 1202 und 1227 gehörte Reitbrook zu Dänemark und fiel danach mit den Marschlanden an Holstein. In der Mitte des 14. Jahrhunderts ging Reitbrook teilweise in den Besitz des Klosters Reinbek über. 1724 verpfändete Herzog Karl Friedrich Reitbrook für zwanzig Jahre an Hamburg. Sein Sohn Karl Peter Ulrich löste das Gebiet jedoch rechtzeitig wieder aus. Im Rahmen des "Gottorper Vergleichs" ging Reitbrook 1768 in Hamburger Eigentum über.




Reitbrook Seitenanfang Tatenberg



Stadtteil Fläche in km² Einwohner (2008) Karte
Spadenland 3,4 km² 451 Spadenland

Geschichte

Das Gebiet hieß seit 1371 Inwerder oder Ochsenwerder Ausschlag und diente als Ersatz für die Ochsenwerder Bauern, die ihre Äcker und Wiesen durch Sturmfluten verloren hatten. Eigentümer war Graf Otto I. von Schauenburg. 1395 kaufte die Stadt Hamburg große Teile der Marschlande im eigenen Interesse zur Sicherung des Handels und der Schifffahrt. Der Preis betrug 2500 Mark. Die 1410 eingerichtete Landherrenschaft Bill- und Ochsenwerder übernahm die Verwaltung. Seit 1465 hat Spadenland seinen heutigen Namen, der vom alten Deichrecht, dem Spadelandsrecht, abgeleitet ist, das besagte, dass sich jeder Anwohner am Erhalt und der Pflege des lebensnotwendigen Deichs zu beteiligen hatte. Kam ein Anwohner seiner Verpflichtung nicht nach, konnte er enteignet werden. Symbolisch wurde in Höhe seines Anwesens dann ein Spaten in den Deich gestoßen. Wer den Deich absichtlich beschädigte, wurde nach dem ältesten Billwerder Landrecht mit dem Tod durch Rädern bestraft.

1830 richtete Hamburg die Landherrenschaft der Marschlande ein und der Ochsenwerder Vogt war für Spadenland zuständig. Das Gebiet gehörte zusammen mit Tatenberg zum Ochsenwerder Kirchspiel. 1893 gründete sich die eigene Freiwillige Feuerwehr Spadenland. Der Anschluss an das Stromnetz erfolgte vergleichsweise spät, nämlich erst 1920. Auch der Wasseranschluss ließ auf sich warten und wurde erst 1935/36 verlegt. Von einer der größten Hamburger Flutkatastrophen, nämlich der Sturmflut 1962, war Spadenland nicht unmittelbar betroffen, denn die Deiche hielten. Noch bis in die 1960er-Jahre war es üblich, das geerntete Gemüse ins Stadtgebiet zu transportieren, um es dort zu verkaufen. Die ersten Betriebe begannen damals jedoch, direkt am Erzeugungsort zu verkaufen, so dass sich heute viele Hofläden etabliert haben. In den Jahren 1999/2000 ist der Deich durch umfangreiche Bauarbeiten nochmals deutlich erhöht worden.




Spadenland Seitenanfang



Stadtteil Fläche in km² Einwohner (2008) Karte
Tatenberg 3,1 km² 486 Tatenberg

Geschichte

Tatenberg ist ein Stadtteil im Bezirk Hamburg-Bergedorf und wurde 1315 erstmals urkundlich unter dem Namen „Tadekenberghe“ erwähnt. Es war bis 1630 getrennt von Ochsenwerder eingedeicht, da ein Nebenarm der Bille, der Binnen Rehden, die Orte voneinander trennte.




Anmerkung

Die Geschichte der zum "Bezirk Bergedorf" gehörigen Stadtteile, habe ich hier nur der Vollständigkeithalber aufgeführt. Sie werden nicht weiter von mir aktuallisiert.

Stand: 2008


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